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Laufen unter besonderen Umständen - Teil 1:  Laufen mit Asthma

Asthma, was bedeutet das überhaupt? Der Begriff kommt aus dem Griechischen und bedeutet "Beklemmung".

Häufig tritt Asthma als gelegentliche Form der Atemnot oder sogar mit Erstickungsanfällen auf.

Es gibt verschiedene Formen des Asthma.

 

Formen des Asthma

Bei Kindern tritt häufig die Form des allergischen Asthma auf. Ein reizender Stoff (Allergen) wie beispielsweise Tierhaare, Gräser oder Pollen führt bei längerem Kontakt zu einer Sensibilisierung. Das Atemsystem reagiert mit einer Entzündung, welche bei starker Allergenexposition zu einer akuten Verengung der Atemwege führen kann. Folge kann ein Asthmaanfall sein. Das Atemwegssystem wird vorübergehend obstruktiv, und der Erkrankte hat Schwierigkeiten, die eingeatmete Luft  wieder abzuatmen. Dieser Anfall kann ohne Notfallmedikamente lebensbedrohlich werden (status asthmaticus).

Bei Erwachsenen kommt häufiger das nicht-allergische Asthma (intrinsisches Asthma) vor. Eine allergische Frühreaktion ist hier häufig nicht nachweisbar. Diese Form des Asthmas verläuft jedoch meist schwerwiegender und ist medikamentös schwieriger zu therapieren. Es kommt zu einer allergischen Spätreaktion mit einer chronischen Entzündung der Atemwege, die auch zu einer länger andauernden Obstruktion führen kann.

 

Weitere Formen:

Gemischt-Förmiges Asthma

Berufsbedingtes Asthma

Asthma Cardinale (bedingt durch Herzerkrankung)

Variant Asthma

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Der folgende Artikel beschreibt Möglichkeiten, wie der Laufsport positiv Einfluss auf die Erkrankung nimmt. Dennoch rate ich Asthmatikern dringend vor dem Beginn eines Lauftrainings und  bei Asthma-Beschwerden einen Arzt oder Sportmediziner zur vorherigen Abklärung aufzusuchen. Weitere Infos auf Anfrage über das Kontaktformular.

 

Wie kann das Laufen den Verlauf meiner Erkrankung beeinflussen?

 

Laufen und Bewegung kann den Verlauf einer chronischen Erkrankung positiv beeinflussen. So auch beim Asthma. Der regelmäßige Ausdauersport stärkt das Herz-Kreislaufsystem, aber auch das bronchiale System.

Durch regelmäßiges Laufen können Parameter der Lungenfunktion verbessert werden. Zudem wird durch das regelmäßige Laufen die sog. Atempumpe (Atemmuskulatur und Atemhilfsmuskulatur) gestärkt. Durch die beim Laufen erhöhte Atemfrequenz und durch die vertiefte Atmung, wird das gesamte Bronchialsystem belüftet.

 

Die mukoziliäre Clearance (Abtransport von Schadstoffen und Allergenen über Flimmerhärchen und Schleim) wird trainiert und optimiert. Durch ein regelmäßiges Lauftraining kann die Auslöseschwelle für einen Asthmaanfall erhöht werden. Außerdem lernt man durch den Ausdauersport die Reaktionen des Atemsystems auf Belastungen sehr gut kennen und trainiert so auch den Umgang mit der Erkrankung.

 

Gerade Allergiker sollten jedoch in der Pollensaison vorsichtig sein und ggf. ihr Training bei starkem Pollenflug auf das Laufband im Fitness Studio verlagern. Auch sollte stets ein Bronchien-erweiterndes Notfallspray (z.B. Salbutamol) mitgeführt werden. Optimal ist natürlich, wenn ihr mit einem Partner trainiert, und dieser Partner auch über eure Erkrankung informiert ist. Beim Tempo- und Intervalltraining gilt erhöhte Vorsicht. Der abrupte Wechsel zwischen Be- und Entlastung kann die Wahrscheinlichkeit eines Asthma-Anfalls erhöhen. So ein Training sollte nur bei milden Formen des Asthmas oder unter strenger Abklärung mit dem behandelnden Arzt erfolgen. 

 

Infekte wie Grippeerkrankungen oder bakterielle Infektionen in der kühlen Jahreszeit können ein Asthma verstärken. Hier gilt Vorsicht.

Bei Auftreten von Fieber oder vermehrtem Husten solltet Ihr auf das Laufen verzichten und einen Arzt aufsuchen.

 

Mit einer leichten Form des Asthmas oder einem gut therapiertem Asthma ist es aber durchaus auch möglich, an Wettkämpfen teilzunehmen. Wichtig ist, dass Ihr das vorher beim Veranstalter abklärt, und eure Medikamente angebt. Denn atemwegserweiternde Substanzen und inhalatives Kortison können sonst  als Doping angesehen werden. 

 

Ein gut eingestelltes Asthma kann beim Laufsport nur geringförmige und unter guter Therapie auch keine Leistungseinschränkungen gegenüber Gesunden zeigen. Durch ein regelmäßiges Lauftraining kann man den Verlauf der Erkrankung günstig beeinflussen.

Mehr Informationen zum Asthma:

 

Lungenärzte im Netz

 

 

 

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